Wenn der Centre Court in Wimbledon
Boris Beckers Wohnzimmer ist, dann ist der Paulinenhof in Selzen unser, äh, Wimbledon – ein Ort, an dem wir uns sau(sorry, aber wahr)wohl fühlen und wo wir große Erfolge feiern konnten – und hoffentlich noch können.Bereits vier Mal sind wir in den vergangenen Jahren im
Paulinenhof aufgetreten, und auch am letzten Samstag und Sonntag waren die Gäste sehr angetan vom Ambiente, den sehr guten – und sehr günstigen – Weinen und den kleinen Köstlichkeiten zum Essen. Und ein ganz klein wenig wohl auch von uns, wenn man dem Applaus und den Kommentaren glauben darf. Die
Mainzer Allgemeine Zeitung zeigte sich durchaus zufrieden, was man der unten stehenden Kritik entnehmen kann.
Selten in unserer „Karriere“ waren wir so nervös wie vor diesem Konzert, denn wir hatten nicht weniger als
15 neue Chansons einstudiert! Und wer konnte vorher wissen, dass das Programm so gut ankommen würde…. Vielen Dank unseren Fans, den Winzern Ina und Rolf und ihren beiden Kindern, unseren Helfern Marlene und Tommy, sorry: Thomas, sowie Stefan S., der klasse Fotos gemacht hat – wie man ebenfalls unten sehen kann.
Wir sind jetzt jedenfalls hoch motiviert, das neue Programm vor gaaaaanz vielen Leuten zu spielen, und im August dann auch endlich unsere erste CD aufzunehmen.
A bientôt,
Brigitte & Thomas
Mainzer Allgemeine Zeitung, 01.07.2009:
"Dem Nachbarland Gehör verschafftEin
"PassePartout" malt Rahmen im Rahmen und gibt gleichzeitig, schräg angeschnitten, bildender Kunst Kraft zurück. Ein Ausshnitt im Karton fokussiert Sehenswertes. Und wenn im
Paulinenhof Selzen mit der Chanteuse
Brigitte Stortz-Schindler und dem Pianisten Thomas J. Scheike ein Duo gleichen Namens zur Klangreise in die Welt des Chansons bittet, kann durchaus vom akustischen Fokus gesprochen werden. Hörereignisse flirten mit "Savoir Vivre" als emotionaler Trip zum fremd-vertrauten Nachbarland.
Musette im Walzertakt beunruhigt die Beine, die doch brav sich unter Stühlen verkriechen müssen. Dann saust die Metro mit
Serge Gainsbourg in triste Außenbezirke. Ein Schaffner knipst das letzte Loch in seinen Kopf. Zurück in die Präsidenten-Suite, wo der romantische Komponist Robert Schumann eine
Carla Bruni als ewiges Kind bekennen lässt, wie viele Liebhaber sie hatte. Zu "Douce France" aus der Feder von
Charles Trenet flattert die Trikolore. Sein rhythmisches "Boum" sollte nach der Pause müde Geister wecken.
Zuvor zwitschert noch der Spatz von Paris:
Edith Piafs Hommage an einen waghalsigen Motorradfahrer und vor allem ihre "Hymne à l'amour" erklären, warum Eros den Tod umarmt. Ediths Herzblatt schnürt nimmermehr die Handschuhe, weil er vom Himmel fiel. Gerufen von ihr.
Lust trägt tragische Züge. Davon erzählt das Duett.
Dem genialen Pianisten wachsen Flügel. Er unterstreicht den Gehalt der Lieder. Wovon erzählt
Paricia Kaas in "D'Allemagne", um alsbald "La parisienne" von
Marie-Paul Belle zu entdecken? Geschichten und Melodien hallen nach, auch bei Menschen die der Fremdsprache ohnmächtig nur Lautgemälde vernehmen.
Brigitte Stortz-Schindler,
Wahl-Undenheimerin mit Heimweh, moderiert erhellend im Dialog mit ihrem "Mann am Klavier". Im frech-frisch geschneiderten Kleid betrat keine Diva die Bühne. Eher eine Mittlerin, Freundin
Anne Bickert komponierte ein "Duftlogo" für
das kongeniale Duett, als mochte das Auditorium nicht zuvor schon gut riechen. Ohne Mode, ohne Parfüm kann es wohl keine Erinnerung an Frankreich geben...
Im zweiten Teil kam der Spötter
Boris Vian zu Wort, der die Masochistin heraufbeschwört: "Fais-moi mal!" Die Rockoper um "Ziggi" entgrenzt das globale Dorf, ohne mit
Celine Dion und der "Titanic" unterzugehen. Als Zugabe erklang
Reinhard Mays Ballade über die "Zeit des Gauklers".
Frédéric, wie der Barde in Frankreich heißt, hätte die zweisprachige Interpretation gefreut.





